Warum sich Mediation für betriebliche Nachfolge eignet

Ein FAZ-Artikel vom heutigen Tage ist Anlass für mich, erneut auf dieses spannende Arbeitsfeld für Mediatoren hinzuweisen: Im Rahmen des Generationenwechsels könnten Mediatoren nämlich ein interessantes Betätigungsfeld gewinnen. Bis 2018 werden in Deutschland 135.000 Familienunternehmen die Nachfolge wechseln! (Quelle: FAZ vom 26.11.15, „Warum so viele Betriebe keinen Nachfolger finden“) Doch der Wechsel ist mit Problemen verbunden die vielen Familien gar nicht bewusst sind. Eines davon hängt mit der Struktur von Familienunternehmen zusammen. Sie weisen ein komplexes Beziehungsgeflecht auf. Die Familienmitglieder begegnen sich dort sowohl mit ihrer beruflichen als auch mit ihrer privaten Identität. Diese Rollen können durchaus unterschiedlich sein und nicht jedem ist die Doppelrolle bewusst. Die Rollen werden häufig vermischt und das führt zu Konflikten. Bei der Nachfolge setzen zudem viele Unternehmen auf die bewährten Experten Steuerberater und Rechtsanwalt. Wichtige Ratgeber, die häufig aber nicht Aspekte wie familiäre Traditionen und emotionale Eigenheiten bei der Nachfolge im Blick haben. Aus ihnen speisen Familienunternehmen jedoch ihre Identität und müssen deshalb in der Diskussion berücksichtigt werden. Um in dieser Vielschichtigkeit jedem eine Stimme zu geben eignen sich Mediatoren als Prozessbegleiter. Sie wissen, dass emotionale Gründe für die perfekte Lösung eine entscheidende Rolle spielen können. Sie strukturieren das Gespräch und lassen die Entscheidungsfindung in den Händen der Familie. Am Ende steht eine eigene Lösung, die die Werte und Tradition der Familie wiederspiegelt.
(Dazu auch mein Blog „Papa Hipp geht in den Ruhestand“)

Mediation_Familienunternehmen

Die AS-Richtlinie kommt, die Rechtsverordnung zum MediationsG nicht.

Alternative Konfliktbeilegung in Deutschland ist im Vormarsch. Kaum haben wir ein Mediationsgesetz, ausgelöst durch den Fristablauf einer umzusetzenden EU-Richtlinie, beschert uns Brüssel schon wieder ein neues Gesetz. Seit Mai 2013 gibt es die europäische „Richtlinie über alternative Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheiten“ (AS-Richtlinie). Diese muss bis zum 9. Juli 2015 in nationales Recht umgesetzt werden. Deshalb hat das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz im November 2014 den Referenten-Entwurf eines Verbraucherstreitbeilegungsgesetzes (E-VSBG) vorgelegt. Wegen der Umsetzungsfrist der ADR-Richtlinie (ADR steht für Alternative Dispute Resolution, zu deutsch alternative Konfliktbeilegung) hat Bundesjustizminister Heiko Maas in einem Interview mit dem Anwaltsblatt erklärt, die Verordnung zur Aus- und Fortbildung des zertifizierten Mediators nachrangig zu behandeln. Ein genaues Datum, wann mit der Verordnung zu rechnen sei, nannte er nicht.

Elbphilharmonie-Architekt Pierre De Meuron ist kein Freund von Mediatoren

In der Spiegel-Ausgabe 24/2013 findet sich ein sehr interessantes Interview mit den derzeit in Deutschland bekanntesten drei Architekten Pierre De Meuron (Elbhilharmonie), Christoph Ingenhoven („Stuttgart 21“) und Meinhard von Gerkan (Berliner Großflughafen BER). Gemeinsam wird über die Gründe für die katastrophale Umsetzung, Verzögerung und Kostenexplosion der Projekte sinniert. Ich habe beim Lesen zahlreiche Stellen gefunden, die für die Vorteile von Mediationsverfahren bei solchen Streitigkeiten sprechen… Elbphilharmonie-Architekt Pierre De Meuron ist kein Freund von Mediatoren weiterlesen

Wir haben es! Deutsches Mediationsgesetz seit gestern in Kraft

Da der Bundespräsident das Mediationsgesetz am Mittwoch verkündete, ist es seit dem 26.7.2012 in Kraft: Das „Gesetz zur Förderung der Mediation und anderer Verfahren der außergerichtlichen Streitbeilegung“.

Ich wünsche dem einen Tag alten Gesetz, dass es zur Verbreitung und Aufklärung der Mediation in der deutschen Bevölkerung beiträgt.

Beratung im Bundestag zum Mediationsgesetz

Letzten Donnerstag, am 14. April 2011 war die erste Lesung der Gesetzesvorlage im Bundestag. Kritik übten sowohl Opposition als auch die Unionsfraktion: Die SPD-Abgeordnete Sonja Steffen bemängelte die unklaren Aus- und Weiterbildungsregeln. Außerdem forderte sie, wie auch Ingrid Hönlinger vom Bündnis 90/Die Grünen, „zusätzliche Kostenreize“ in Form einer Mediationskostenbeihilfe für die außergerichtliche Mediation, auf die nach ihrer Ansicht das Mediationsgesetz seinen Schwerpunkt setzen solle.
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